Moin. Zunächst einmal ist es wichtig, zu verstehen, dass sämtliche vorgeschlagenen Eingabewerte nur Empfehlungen sind - sie können funktionieren, wenn der Motor in ein allgemeines Schema passt, das muss aber nicht immer der Fall sein. Außerdem kann das Programm keinen perfekten Auspuff herzaubern - es dient eher als eine Art erweiterter Taschenrechner für die Formeln aus A.G.Bells Buch "Twostroke Performance Tuning". Es nimmt einem die Rechenarbeit ab, das ist alles.
Ein kleines Beispiel: Der Durchmesser an der dicksten Stelle berechnet sich abhängig vom Auslassdurchmesser. Bei den vorgeschlagenen Werten wird von einem durchschnittlichen bis sportlichen Zylinder ausgegangen, der auch einen entsprechend dimensionierten Auslass hat. Nimmt man für die dickste Stelle das Dreifache des Auslassdurchmessers, sind das bei einem 28mm Auslass ca 84mm. Hat man jetzt einen Mofazylinder mit nur 20mm Auslass, ergeben sich daraus nur noch 60mm für die dickste Stelle. Der Auspuff wird somit sehr dünn und langgezogen. Es ist also erforderlich, den Durchmesser über "Faktor Mittelteildicke" wieder anzupassen. Hier müsste an entgegen des Vorschlags einen Wert von 4.2 eingeben - das Resultat wäre wie vorher eine Dicke von 84mm.
Was die übermäßig langen Resonanzlängen angeht: Hält man sich an die Formeln, dann sind diese Werte korrekt. Zum Vergleich eine andere Formel, bei der auch die Abgastemperatur mit einbezogen wird:
http://www.zweitaktertuning.de/cgi-bin/ ... el_Auslass" onclick="window.open(this.href);return false;
Bei einer Drehzahl von 4500 1/min würde man hier auf eine Resonanzlänge von ca 1,5m kommen.
In "zweitaktertypischen" Drehzahlbereichen funktioniert das eher. Um mal kurz das obengenannte Beispiel aufzugreifen: Mit minimal angepassten Werten sieht das bei 9000 Umdrehungen so aus:
Edit: und mir ist aufgefallen, dass je tiefer die auslasszeit ist, der krümmer kürzer wird... worin der sinn liegt, weiss ich jetzt nicht...

An der Krümmerlänge ändert sich nichts, die berechnet sich aus dem Auslassdurchmesser und dem Krümmerwinkel. Es ändert sich allerdings die Resonanzlänge und damit die Länge des kompletten Auspuffs. Warum das so ist, lässt sich schnell erklären: Die zurückgeworfene Druckwelle muss dann eintreffen, wenn der Auslass schließt. Ist der Auslass sehr lange geöffnet, muss man dafür sorgen, dass die Druckwelle lange unterwegs ist. Ist der Auslass nur ganz kurz geöffnet, muss die Druckwelle auch schneller wieder da sein. Das erreicht man dadurch, dass man den Gegenkonus näher an den Auslass setzt. Die Druckwelle erreicht ihn eher und wird auch eher reflektiert.
naja, ich wills ja nicht schlecht machen, aber irgendwie vermisse ich die ÜS steuerzeit...
Die wird bei Bells Formeln nicht berücksichtig. Funktioniert aber auch so recht gut.
Das wäre beispielsweise ein Aupuff für einen 125er Roller, berechnet für Originalzylinder, Leistung liegt spürbar über dem Oriauspuff:
