Bericht vom 6. Red Bull Alpenbrevet 2015 Lugano Tessin “Ticino edition”
Vorbereitung:
Nach viel schrauben am eigenen Töffli sowie auch an dem meiner Freundin war es am Donnerstag endlich soweit.
Alles „chlöpft und tschäperet“ zumindest soweit nötig.
Mein Skukllhead Chopperli war bereit.
Leider ohne Sarganhänger, da dieser nen Platten hatte und eine Reparatur des Pocketrads keinen Sinn machte (Da muss was Besseres her).
Das Manet Korado mit einem LG1 Supermaxi Motor wurde am Donnerstag fertig.
Probefahrt viel entsprechend kurz aus, was ein bisschen Zweifel an der tauglichkeit aufkommen liess. Standgas war nicht so toll, sobald es aber mal warm hatte, war das OK. Die Zündung und Kupplung waren einfach so eingebaut worden, ohne wirkliche Kontrolle auf Korrektheit. Doch es schien zu funktionieren.
Weiters wurde noch eine 4 Meter Puch Fahne vorbereitet. Die Fahne, ein altes Original von 1970 aus den USA benötigte noch einen Fahnenmast.
Dazu wurde aus etwas labilem 4 Kantrohr eine 6 Meter Konstruktion gebrätelt.
Damit das Ganze auch Standfest ist, ein Ständer der mit 4 Waschbetonplatten fixiert wird.
Das sah dann so aus:

auf dem Foto aber nur 4meter hoch, die letzten 2 Meter hats verbogen
Abfahrt und Transport:
Der Attila konnte genialer Weise 2stk T4 Busse organisieren. Für 4 Leute bzw. 4 Mofas natürlich ideal.
Diese wurden am Donnerstag sowie Freitag noch fertig beladen und es konnte los gehen.
Gemütlich tuckerten die beiden Busse Richtung Tessin. Mein Leihbus hatte noch etwas Benzin im Diesel. Deshalb ruckelte er ein wenig, aber wer einen Automechaniker dabei hat, muss sich um solches keine Sorgen machen.
Der Sprit war dafür umso billiger, weil der ja vom Falschtanker gesponsort wurde aus dessen Tank die Sügge abgesaugt wurde.
Unterwegs wurde noch mit Glamm Bobber sowie Puch Velux X30 von den Buchsischrubers telefoniert.
Diese waren bereits vor Ort und versuchten mit dem Platzguru ein Mofapower&Buchsischrubers Platz zu reservieren.
Das ging wohl leider ziemlich in die Hose, RedBull hat leider die Organisation der Standplätze nicht so hinbekommen wie man es sich gewünscht hätte.
So kam es das der einzige reservierte Platz in Lugano für unsere beiden T4 Busse war.
Somit konnten die Jungs schon Mal den von Attila reservierten Platz in Beschlag nehmen und mit den Angrenzenden ein bisschen mehr Platz aushandeln.
Damit war das Buchsschruber & Friend bzw. Mofapowercamp fixiert.
Vielen Dank an Attila für die Buchung und Reservierung! (ohne wäre das Chaos wohl noch grösser geworden)
Ankunft/Lageraufbau:
In Lugano angekommen mussten wir erstmal etwas über 100.-Fr für den Standplatz abdrücken.
Ziemlich viel Geld… für wenig Platz und wenig infrastuktur. (2 ToyToys und ein Pissoir… wenigstens gabs Strom vorort).
Dazu kam das der Platz nicht die von Red Bull versprochene Grösse hatte. Offiziel 10x8m… Effektiv 1/3 weniger. Wer misst misst Mist…
Aber da ja schon einige von uns relativ früh vor Ort waren, konnten die mit etwas „Elebögle“ genug Platz beanspruchen damit es ausreichte.
Es stellte sich auch heraus, dass die Vermassung nur dank den Jungs vom Ötztaler Moped Marathon überhaupt gelungen ist, da die Platzverwaltung nicht mal ein Massband dafür hatte. Vielleicht war der Platz darum zu klein?
Die vom ÖMM haben übrigens 300.- für ihren Standplatz hinlegen müssen.
Der Lageraufbau war ein bisschen Chaotisch, da die Platzverhältnisse wie erwähnt nicht dem entsprachen was kommuniziert wurde.
Auf dem Plan den man bekommen hatte sah es zwar gut aus, aber in der Realität wars ein ziemliches Durcheinander auf dem ganzen Platz.
Schade war, dass man deshalb keinen anständig repräsentativen Mofaabstellplatz machen konnte.
Auch war der Platz für „Auswärtige“ gesperrt was für die Zuschauer und Schaulustige ebenfalls nicht Ideal war.
Egal, schlussendlich standen die beiden Busse, 3 Pavions sowie Festbänke usw. und wir hatten unser Lager mit Grill, Musik und Kühlschrank.
Hier nochmal ein Danke an die Buchsischrubers&Co. für die ganze Infrastuktur.
Abnahme / Akquisition / Check In:
Nachdem das Lager stand, die Mofas ausgeladen und fahrbereit waren, ging es zur Anmeldung und techn. Abnahme.
Dazu musste man erstmal den Weg aus dem etwas chaotischen Fahrerlager finden. Dann gings knapp 50-100 Meter inmitten von Lugano der Hauptstrasse entlang bis zum Check In.
Bei der techn. Abnahme kamen alle gut durch… bis auf meinen Chopper.
Bremsen, Licht… alles OK, aber bei der Sissybar (Rückenlehne) sagte der Vollpfosten von Prüfen:
„da haben wir beide ein Problem…, was machen wir jetzt?“
Fragt mich der das jetzt ernsthaft? Hat der nicht alle Lager in der Laufbüchse? Ich glaub ich hör nicht recht.
Nach ein bisschen verhandeln musste der unfähige Idiot von Prüfer seinen Kollegen Fragen gehen… der guckte ungläubig zu meinem Mofa, so quasi „was will der Mensch von mir?“.
Auf jeden Fall kam er wieder zurück und meinte das ich ausserhalb der Wertung mitfahren darf. Ich dachte mir nur, Mir doch egal… lass mich bloss in Ruhe mit deiner unfähigen Tüpflischiesserei… Affenkopf, Vollidiot… Hauptsache ne Startnummer usw. ein Tomos gewinn ich sowieso nicht… eigentlich tut er mir ja sogar nen gefallen.
Ich soll es aber ja keinen Erzählen… jaja… du mich auch… ich schreib das öffentlich ins Internet! Sauerei…
Dannach Fotoshooting und Startnummer fassen… zurück ins Fahrerlager.
Der Vorabend:
Am Abend wurde dann noch im Lager gegrillt, ne Red Bull Bratwurst mit Brot für 9.- auf dem Festgelände… die spinnen doch. Nein Danke…
Die Preise waren wirklich unverschämt überrissen für das was einem dort angeboten wurde.
Aber grillen mit Freunden macht sowieso mehr Spass!
…so wurde es später und später, bis alle schlafen gingen.
In der Nacht regnete es wie aus Kübeln… aber wir pennten im T4 Bus, da wars trocken.
Samstag – Der Start:
Auch am Morgen regnete es noch… Igitt… muss das sein? Doch gegen Mittag wurde es trocken und schön.
PETRUS HATS WIEDER EINMAL BEWIESEN…!!! Er ist es doch… ein Töfflibueb!
Dank dem Stromanschluss vom Gelände konnten wir auch unsere Kaffeemaschine in Betrieb nehmen, das weck Lebensgeister.
Gerüchte besagten das Red Bull für 7.- Kaffee und Gipfeli auf dem Festgelände „spendiert“… ich weiss es nicht.
Es ging dann um ca. 11 Uhr ans Startgelände… wir standen dort im Pulk… irgendwo, wirgendwie… wild durcheinander. Keine Ahnung ob wir richtig sind, die vielen Mofas liessen es vermuten, aber sicher waren wir uns nicht.
Irgendwann gings los… wir waren wohl in der 2ten Starterwelle.
Die Rundfahrt:
Bei schönem Wetter fuhren wir los… viele Zuschauer überall…
Über den ersten Hügel drüber und dann eine etwas eintönige Fahrt Richtung Monte Tamaro
Auf halben Weg dorthin fing es an zu regnen. Erstaunlich wie Lokal das Wetter im Tessin ist. Wer Pech hatte fuhr genau in und mit dem Regen, oder eben davor oder dahinter… Ein Beizenbesuch korrigiert so einen Missstand aber schnell.
Dann, den Monte Tamaro hinauf war echt heftig.
Steil, nicht enden wollend… dazu noch die nervigen privaten Besenwagen die einem den Weg versperren und somit zum Stau führen.
Da geht jeglicher Schwung verloren und die Maxi Kupplung läuft heisst. Echt nervig diese privaten „auf jede Panne vorbereiteten Sissis“ mit Besenwagen.
Auch meine Kupplung gab nach 2/3 vom Berg nach und ich musste treten. Eine Pause zur Abkühlung half leider auch nicht wirklich.
Der Attila zog mich dann mit seinem 2 Gang noch n paar Meter den Hügel hoch bis auf die Passhöhe.
Überraschenderweise zog das Manet Korado mit dem Maximotor den Hügel rauf und versägte alles... ich konnts kaum glauben und glaub es heute noch fast nicht...
Oben angekommen gab es einen Salami auf nem Holzbrettchen und ein Brötli dazu.
Eigentlich wirklich ne gute Idee… so ne kalte Platte… aber leider war es nicht mehr als ne Zahnluckenfüllung. Schade…
Und die Mofas in der steilen Wiese parkieren war auch ein No Go… ich dachte es mir noch… nein, da parkier ich sicher nicht.
Und tatsächlich: es kam sogar zu einem Domino Effekt und 5 Mofas flogen nach einander um.
Die Talfahrt war ebenfalls sehr steil, schön, sehr schön… etwas holprig die italienischen Strassen, aber die Aussicht war wunderschön.

Einige Rennfahrer waren jedoch ziemlich illegal unterwegs… halsbrecherisch und risikobereit, eigentlich ein Wunder das nichts schlimmes passiert ist.
…wobei man das ja nicht weiss, solches wird von Red Bull immer bewusst verschwiegen.
Im Tal am See gabs ne Pause mit Bier an der Sonne. Herrlich…!

Wobei das ja auch wieder raus musste... *joke*
Dann gings weiter durch verträumte lanschaften und enge Dörfchen. Ein Bild schon fast gezeichnet… wunderschön zum Fahren.
Dann der Schluss durch die Stadt bis ins Zentrum von Lugano fand ich doof… aber was soll man tun, ist nun mal dort und nicht woanders.
So konnte beobachtet werden wie die Mofas sich am Stadverkehr rechts und links vorbei drängelten, zum Ärger der Autofahrer.
Auch ich konnte es nicht lassen und hab noch einen Motorradfahrer sowie einen Rollerfahrer erfolgreich provoziert.
Der Motorradfahrer drängelte sich nach vorne, ich stand schon ganz vorne an der Ampel an der Haltelinie.
Der Motorradfahrer fuhr ganz nach vorne und stellte sich vor mich hin, vor die halte Linie…
Die Mofas rauchten und hinter uns sammelten sich viele Mofas.
Der Motorradfahrer liess dann provokativ seinen Motor aufhäulen, was mich veranlasste auch gleiche Höhe aufzuschliessen, ihn frech anzugrinsen und mit dem Mofa einfach mal Männchen zu machen bis das Schutzblech streift. „Das kannst du nicht, ätsch“
Da kam von hinten ein Mofafahrer älteren Kalibers mit Anhänger und stellte sich frech vor den Motorradfahrer, grinste diesen hämisch an und blockierte ihm den Weg. Die ganze Szene war echt zum Schiessen komisch und der Motorradfahrer ärgerte sich weil er keinen Kavalierstart hinlegen konnte und sich zwischen den Mofas einreihen musste.
Der Rollerfahrer war ein Jungspund mit Freundin hinten drauf. Er fuhr links an den Autokolonen vorbei nach vorne… ja das kann ich auch, aber ich darf das auch Links… somit schloss ich mal auf und auf einer gerade längeren Strecke konnte ich es mir nicht verkneiffen den Roller vollgas aufzuholen und Ebenauf zu fahren. Der Fahrer guckte angestrengt und grimmig gerade aus, seine Freundin zeigte mir den Finger… zum Glück den Daumen

(ist auch nur ein Roller... ne richtiger Bikerbraut hätte die Brüste gezeugt)
Im Ziel gabs dann noch so nen Anhänger von Red Bull und das ganze war vorbei, jedoch musste man nochmal um das ganze Stadion rundum fahren um wieder aufs Campgelände zu kommen.
Siegerehrung:
Ja, da hat einer ein Tomos gewonnen und nen fetten Brackgutschein… mir doch egal…
Doch der Pfupfer (Chris Faltin) hat da ja noch was organisiert und prämierte noch 3 Mofas und hatte jede Menge Preise für die Gangs usw.
Irgendwie hats aber mit der Kommunikation nicht funktioniert, da die beiden prämierten Mofagangs (glaube die Cobras? Und die vom ÖMM) noch im Fahrerlager waren und das nicht mitbekommen haben.
Irgendwie hat darum die Aktion nicht so den gewünschten Effekt gehabt. Schade…
der Pfupfer hat das echt gut gemeint… aber die Organisation von Seiten Red Bull hat ihm da wohl nen Strich durch die Rechnung gemacht.
Party:
Red Bull Party? Naja, muss nicht sein… wir vernichteten das Bier im Fahrerlager bei einer feinen Paella die der Glam Bobber uns spedierte und wirklich gut war.
Ein fettes Dankeschön an Glammy für das bekochen und auch an den Pipo(?) der da den Grillmeister machte!
Um ca. 1 Uhr in der Nacht kam der Buchsis aber schon wieder zurück von der Party... was los? Party ist fertig...
Sonntag – Abreise:
Ja, am Sonntag nachdem alle den Kater ausgeschlafen hatten wurde zusammen gepackt.
Aufgrund des Platzmangels wars ein bisschen mühsam bis alle ihre Anhänger usw. so ausparkieren konnten damit alle beladen können usw.
Ansonsten ist das ganz gut gelaufen und im laufe des Nachmittags kamen wir dann auch zuhause an.
Kurz notiert:
Der Addy hat mit seiner Startnummer 666 das Glückslos gezogen… The Number oft he Beast… im wahrsten Sinne des Wortes.
(Siehe Thread Addys Bastard #4)
Anscheinend wurde auch was gestohlen… vorne am Festgelände wurde vom Zeltplatznachbar ein schönes 502er Sachs geklaut.
Das Opfer hat uns dies auf dem Campingplatz sehr frustriert erzählt. Sauerei sowas.
Und der Goldene Tank mit den Spenden für irgendwer wurde anscheinend ebenfalls entwendet. Echt eine schande sowas…
Fazit:
Ein Event das an einigen Stellen wirklich mit sehr viel gutem Willen geplant wurde, aber so nicht funktioniert hat.
Die Strecke war wohl noch das Beste daran.
Ein Campingplatz in der Stadt ist schwierig und generell hat sich Red Bull damit eine gewaltige Bürde aufgelastet.
Leider aber nützt das nichts wenn es am Schluss doch nicht so kommt wie es erwartet würde. Da hab ich als Teilnehmer leider wenig davon, trotz viel Verständnis für die Platzverhältnisse ist es einfach nicht so gut gekommen.
2 Toy Toys für alle Leute, nicht mal Klopapier…

wenigstens gabs Strom, dass aber vermutlich auch nur, damit nicht alle ihre Stromgeneratoren anwerfen.
Preislich überteuert… 35.-Fr fürs Ticket bei 1200 Teilnehmern gibt über 40‘000.- Fr.
Dazu noch die Standplatzmiete die ich als überteuert empfand. Vermutlich haben die da mehr verdient als an den Tickets.
Die Getränke und Essenspreise völlig überteuert.
Da hat sich RedBull ne goldene Nase verdient und als Teilnehmer, der ja die eigentliche Show für das Event darstellt eigentlich eine Zumutung.
Die gut gemeinte Aktion vom Pfupfer die leider nicht so ankam wie sie sollte. Da hätte RedBull sich mehr anstrengen sollen und das mehr unterstützen.
Echt schade.
Wars ein toller Event?
Naja, eigentlich nicht... Red Bull hat sovieles versaut und schlecht bis gar nicht kommuniziert. Dann noch die teuren Preise verlangen...
Andererseits bei sovielen coolen Töfflibueben wars eben doch geil.
und ja... ich hab wieder ne Menge nicht erwähnt und vergessen... Sorry.