Richtig Einfahren

Moderatoren: *$en!orenheim*, MOD auf Probe

Antworten
Benutzeravatar
-NGK-
Tastaturvergewaltiger
Tastaturvergewaltiger
Beiträge: 1382
Registriert: Mo 4. Feb 2008, 12:31
Wohnort: Kriens

Richtig Einfahren

Beitrag von -NGK- » Fr 16. Jan 2009, 18:28

Ich hab euch mal eine Anleitung die Sinn macht...


Es ist völliger Unfug, zum "Einfahren" mehr Öl reinzukippen, ganz genau das Gegenteil machte Sinn! Und das aus gleich mehreren Gründen!

(1) mehr Öl heißt weniger Sprit bei gleicher Bedüsung, also magerer!!!

(2) zu fette Abstimmung läßt den überflüssigen Sprit den Ölfilm von der Zylinderwand waschen, mit fatalen Folgen!

(3) zuviel – vor allem schlechtes - Öl läßt dieses verklumpen und in den Ringnuten festbacken; wiederum erhöhter Verschleiß und mangelnde Leistung und Performance sind die Folge!

(4) sanftes Einfahren (lt. Herstellerangaben!) ist totaler Schwachsinn und erreicht genau das Gegenteil dessen, was man erreichen will!
Erklärung: heutige Zyl./ Kolbenfertigung ist bereits exzellent, oft wurde schon mal vorgeschliffen und einlaufen gelassen. dadurch ist das Potential der Oberflächenrauheit nur noch gering, um Laufbahn und Ringe einzuschleifen, damit diese tatsächlich dicht werden, und nur dann läuft der Motor sauber und leistungsstark!
Sanftes Einfahren trägt die Rauhigkeit zwar ab, aber es erfolgt kein Einschleifen, weil die Ringe nur unter richtiger Last durch ihre Federspannung richtig an die Zyl.-Wand gepreßt werden. Fazit: einfahren funktioniert nur auf die harte Tour!!!
Nämlich so: aus 5000-6000rpm mehrmals hintereinander das Gas voll aufreißen (Verkehrs.- und Polizeifreie längere Straße mit leichter Steigung bergauf suchen dafür!), dazwischen jeweils wieder runterbremsen.
Zuvor sollten 20-höchstens 50km Anfahrt ausreichen, den Motor ausreichend warm zu fahren und vorabzustimmen, besser sogar weniger. Hat man einen Temp.messer zur Hand, ist es auch recht leicht, das ganze zu überwachen! Wer seinen Motor auf den ersten 50-max.300km nicht eingefahren bekommt, der hat leider alles verloren! Da wird dann nix mehr, sorry, und Abhilfe würde nur ein erneutes honen und neue Ringe bringen, und dann aber richtig einfahren!

(5) für's Einfahren keinesfalls vollsynthetische Esteröle nehmen, wie etwa das Motul 800, auch das neue Belray, Putoline-R oder das Motul 600 sind bereits etwas zu sehr esterlastig und zu dünn! Besser eignet sich da erstklassiges zäheres Öl (älteres Belray, das mineralische 2T-Molyduval, das Ipone,...).
die heutigen high-tech Esteröle schmieren leider dermaßen perfekt, daß sie kontraproduktiv für die Einfahrphase sind!
Hier sollten die Abriebpartikel zusammen mit dem zähen Öl eine Emulsion bilden, die den Einschleifprozeß ähnlich dem Naßschleifen begünstigen. Mit vollsynthetischem Esteröl müßte man eigentlich ab dem ersten mal Anwerfen gleich mal heftig Drehzahl auf Last machen, echt brutal, um überhaupt sowas wie ein Einfahren zu ermöglichen. Ist der Motor da nicht schon recht gut eingestellt, kann das leicht in die Hose gehen...., daher dieser Hinweis! 1:50 reicht übrigens allemal mehr als aus!
Nach der Einfahrphase den leeren Tank mit dem Gemisch füllen, das ihr sonst auch fährt, z.B. 1:50 Motul 600 im 98er Sprit, dann ist gutes vollsynth. Öl wieder gefragt und richtig eingesetzt!

PS: an die Weicheier: es macht überhaupt keinen Sinn, zunächst 1000km herumzuschleichen mit Standgas, um dann beim ersten Gasgeben den (wie auch eingestellten) Motor hochgehen zu lassen - genau: weil nicht eingefahren, heftiger Blowby, Undichtigkeit, falsch eingestellt, hoffnungslos verkokt/ verrußt,....! Entweder der Motor hält, oder er hält nicht, egal ob nach 1km oder 1000km Gas gegeben wird!


Gruss -NGK-
Zocker hat geschrieben:Wenn ich Mehl, Wasser, eine prise Salz, und ein wenig hefe in den Tank kippe. Kommt dann beim Auspuff ein leckeres Brötchen raus??
do ghei ich eifach zäme

Antworten